Nicht selten beeinträchtigen Störungen des Kausystems die Gesundheit eines Menschen ebenso wie auch eine Erkrankung der Zähne. Durch eine funktionelle Diagnostik wird es jedoch möglich, sogenannte CMD-Störungen wie das bekannte Zähneknirschen in ihren Ursachen zu analysieren und dauerhaft erfolgreich zu bekämpfen.
Störungen in Kiefer und Kausystem – ein unterschätztes Problem
Jeder kennt Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch und viele haben es schon selbst erlebt. In der Kieferorthopädie sind diese Krankheiten nicht weniger wichtig und dennoch deutlich unbekannter sind Craniomandibuläre Dysfunktionen, kurz CMD. Nach aktuellen Schätzungen ist knapp jeder zehnte Bundesbürger im Laufe seines Lebens von Erkrankungen oder Fehlstellungen seines Kiefers betroffen, die zu Symptomen wie Zähnenknirschen oder knackenden Kaubewegungen führen. Dadurch, dass Betroffene dieser Krankheit oft nicht wissen, dass es eine mögliche Therapie gegen CMD gibt besuchen sie über Jahre hinweg Zahnärzte, Orthopäden und andere Fachärzte. Allerdings können diese auch nichts zu einer Besserung des Zustandes beitragen. Durch die funktionelle Diagnostik des Kiefers und der gesamten Kauapparatur wird es durch einen Facharzt im Bereich Oralchirurgie jedoch einfach möglich, die Odyssee durch unzählige Facharztpraxen zu beenden.
Fehlstellungen des Kiefers mit CMD Therapie ausgleichen
Bei sämtlichen Kaubewegungen des Menschen treffen Ober- und Unterkiefer aufeinander, nicht immer erfolgt dies in einer optimalen und natürlichen Position. Die ideale Position beim Aufeinandertreffen beider Kiefer ist z. B. dann nicht mehr gegeben, wenn Zähne im natürlichen Gebiss fehlen oder die beiden Zahnreihen durch Fehlstellungen bzw. minderwertige Implantate in einer suboptimalen Weise aufeinandertreffen. Die Folge ist ein natürlicher Ausgleich dieser Fehlstellungen durch die Kiefermuskulatur, wodurch der gesamte Stütz- und Bewegungsapparat jedoch aus dem Gleichgewicht geraten kann. Chronische Verspannungen in der Kiefermuskulatur sind besonders häufig die Folge, die aufgrund der komplexen Zusammenhänge von Muskeln und Gelenken vielfältige Symptome mit sich bringen können.
Durch die funktionelle Diagnostik Kieferprobleme aufspüren
Wesentliches Ziel der CMD Therapie ist es, dem betroffenen Patienten einen neuen und schmerzfreien Kaukomfort zu ermöglichen. Neben der funktionellen Verbesserung führt die CMD Therapie nicht selten auch zu einer ästhetischen Aufwertung, die der untereren Gesichtshälfte zu einer neuen Symmetrie und einer natürlich wirkenden Kaubewegung verhilft. Durch die funktionelle Diagnostik als Vorschritt zur CMD Therapie findet beispielsweise eine 3D-Modellierung der betroffenen Kieferregion über spezielle Ultraschallverfahren statt, die einen klaren Eindruck über fehlerhafte Kaubewegungen und vorhandene Fehlstellungen liefert. Die Anfertigung spezieller Kauschienen zur Führung des Kiefers oder das Abschleifen von Zähnen bzw. Implantaten können Folgeschritte im Rahmen der CMD Therapie sein, die zu einem natürlichen und schmerzlosen Kaugefühl zurückführen sollen.
Mit der modernen CMD Therapie falsche Behandlungsschritte vermeiden
Gerade durch die funktionelle Therapie, die von einem fachkundigen Zahnarzt und Oralchirurgen durchgeführt wird, lassen sich falsche Diagnosen und Behandlungsschritte besonders sicher vermeiden. Noch vor einigen Jahrzehnten standen Ärzte dem Phänomen des Zähneknirschens machtlos gegenüber, die Anfertigung von Schienen und Spangen zur Regulation der Kaubewegungen führten nicht selten zu einer Verschlechterung des Gesamtzustandes. Durch die zeitgemäße CMD Therapie lässt sich dieses Risiko erfolgreich reduzieren, da die fehlerhafte Kaubewegung exakt analysiert wird und so präzise die vorhandenen Problemfelder ermittelt werden können. Ein Ignorieren der vorhandenen Probleme und Fehlstellungen ist auf Dauer nicht anzuraten, da die Symptome schnell chronisch werden und weitere Beschwerden mit sich bringen können. Im Vergleich zu vielen Behandlungsschritten der klassischen Zahnmedizin erfolgt die CMD Therapie ohne große Schmerzen und Strapazen und ist deshalb auch Patienten anzuraten, die sonst den Zahnarztbesuch eher fürchten.
Welche Beschwerden eine funktionelle Diagnostik nahelegen
Eine CMD Therapie bietet sich bei sämtlichen Patienten an, die gelegentlich oder chronisch über Schmerzen im Kiefer-, Mund- und Wangenbereich klagen. Diese Schmerzen resultieren meist aus Muskelverspannungen, die nicht nur beim Zerkleinern von Nahrung zu spüren sind. Auch ein fehlender Biss bzw. ein einseitiges Kauen können schnell entsprechende Beschwerden hervorbringen, für die auch Einschränkungen bei der Öffnung des Mundes sprechen können. Auch bei anderen Beschwerden, die nicht auf den ersten Blick mit Fehlstellungen in der Kiefermuskulatur zusammenzuhängen scheinen, kann sich die funktionelle Diagnostik lohnen. Beispielsweise klagen viele Betroffene über Nacken- oder Kopfschmerzen, die nach einer CMD Therapie ebenfalls verschwinden.